Paris – Tag 6

Da das Wetter immer noch schwächelte, sind wir wieder ins Museum gegangen. Diesmal in das Musée d’Orsay, weil Frau B. die Impressionisten so mag. Ein nettes Gebäude und alles in allem sehr viel übersichtlicher, als der Louvre:

Da in fast allen Räumen Fotografierverbot herrschte und mich diese impressionistische Malerei sowieso nicht besonders verzückt, habe ich keine dieser Bilder fotografiert. Aber natürlich bleibt der geneigte Blog-Leser doch nicht von der Bilderflut verschont. Hier die gläserne Uhr im Obergeschoss:

Noch eine Uhr:

Ein Blick aus dem Fenster auf die Seine:

Modern, aber fast so hübsch wie die römische Marmor-Skulptur im Louvre:

Diese Skulptur hingegen gefällt mir überhaupt nicht:

Auch nicht schön, dafür aber imposant:

Dieses Exponat ist zwar nur ca. 30 cm hoch, hat mir aber sehr gut gefallen:

Das Museum war ziemlich schnell abgehakt. Draussen wurde das Wetter besser und die Franzosen haben uns gezeigt, was sie am besten können. Nämlich lautstark demonstrieren:

Frau B. wollte unbedingt einmal Schnecken probieren. Franzosen und Chinesen haben ja nicht so viel gemeinsam – außer den teilweise sehr speziellen Essgewohnheiten…:

Es war noch nicht besonders spät, weshalb wir noch etwas Pariser Regenromantik genossen:

Es war auch noch Zeit für einen kurzen Abstecher auf den größten Friedhof von Paris (Cimetière du Père-Lachaise). Allerdings blieb keine Zeit nach den berühmten Gräbern zu suchen (z.B. liegen hier begraben: Edith Piaf, Maria Callas, Frederic Chopin, Jim Morrisson und Oscar Wilde). Der Friedhof ist auch ohne die Prominenz sehenswert, da es der erste Parkfriedhof der Welt ist. Wer keine Friedhofsbilder mag, darf jetzt abschalten.

Paris – Tag 5

Heute ist das Wetter ziemlich mies und es geht in den Louvre. Zum Glück regnet es nicht, als wir uns in die Warteschlange einreihen:

Obwohl die Schlange ziemlich lang war, mussten wir nicht mal 15 Minuten warten. Frau B. besorgt uns am Informationsschalter einen Gebäudeplan. Auf den ersten Blick sah der gut aus, aber leider konnte man damit nur zurechtkommen, wenn man GPS, Kompass und Sixtanten dabei hat…:

Den Andrang vor der Mona Lisa hatte ich mir eigentlich schlimmer vorgestellt:

Die zwei Reisenden in einem Lichtgang zwischen den ganzen italienischen Ölschinken:

Die Krönung Napoléons und der Kaiserin Josefine:

Man muss schon ab und zu auch mal nach oben gucken, um die schönen Deckenfresken nicht zu verpassen:

Obwohl erst einmal die Kunsgemälde beeindrucken, gibt es im Louvre auch sehr viel Kunst des Altertums zu sehen. Hier die Statue eines ägyptischen Paares, welche 2.350 Jahre vor Christus entstand:

Unzählige riesiege Sarkophage und Sphinxe gab es zu sehen:

Die Venus von Milo war natürlich auch sehr gut besucht:

Es gab so viele beeindruckende Gemälde zu sehen:

Allerdings ziemlich wenig deutsche Werke. Hier das Meisterwerk der deutschen Renaissance „Die drei Grazien“ von Lucas Cranach, welches erst 2011 seinen Weg in den Louvre gefunden hat (für 1 Million Euro):

Mein Lieblingswerk Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern von einem unbekannten Maler, hat nichts von seiner Faszination verloren:

Der Museumsbesuch heute war eine gute Entscheidung, wie ein Blick aus dem Fenster beweist. Gegen halb vier hat es sich doch etwas zugezogen:

Und zwei Minuten später frischte es deutlich auf:

Im Louvre gibt es hunderte von Marmor-Skulpturen zu sehen. Hier eine, die ich sehr schön fand:

Chefs unter sich:

Donnerstags hat der Louvre zwar bis 21:45 geöffnet, aber wir waren gegen 17:00 schon so müde und hungrig, dass wir den Besuch mit diesem Gewaltakt beendeten:

Paris – Tag 4

Tag vier darf als Ruhetag gelten. Wir sind spät aufgestanden und dann zu den Galeries Lafayette gefahren.

Dort gibt es alle erdenklichen Luxusartikel und die ganzen Chanel, Gucci, Luis Vitton und Prada Läden waren voll mit chinesischen Kunden. Die kamen mit so großen Tüten aus den Nobelgeschäften, dass man dachte, es wäre Sommerschlussverkauf bei Woolworth….

Mich hat eigentlich nur die tolle Kuppel und die Dachterasse interessiert. Kuppel:

Stockwerke mit einem Teil der Kuppel:

Dachterasse (da ist es bestimmt bei schönem Wetter ganz nett):

Schon wieder ich mit dem blöden Turm:

Und direkt neben dran ein komisches Geschäft, dass japanische Jacken verkauft hat, die aussahen wie Schlafsäcke. Auch hier wurde gekauft, als gäbe es morgen nichts mehr – allerdings eher von Franzosen:

Dieser Tag endete recht früh und ohne Stress, denn wir mussten Kräft für den morgigen Tag sammeln.

Paris – Tag 3

Das Wetter war nun nicht mehr so gut und es blies ein kräftiger Wind. Deshalb beschlossen wir erst etwas durch die Stadt zu laufen und dann das Museum Guimet zu besuchen, um uns anzuschauen, was die Franzosen so alles in China, Japan, Indien, Cambodia und Vietnam an Kunstschätzen zusammengeklaut haben.

Auf dem Weg dorthin. Es ist doch schon etwas herbstlich:

Frau B. nochmal mit dem ollen Turm:

Ich jetzt auch mal:

Na gut, schöne Aleen haben sie ja…:

Denkmal für Lady Di:

Wer sich nicht für die Museums-Sachen interessiert, darf jetzt abschalten.

Ein Ganesha (hindusitischer „Herr der Scharen“) aus Cambodia:

Kali, eine hinduistische Göttin des Todes und der Zerstörung (Tamil, Indien). Aber keine Angst, ihre Kraft und Wut ist nur gegen Dämonen gerichtet und sie beschützt die Menscheit. Ausserdem hat sie eine ganz beachtliche Oberweite…:

Hindusitische Shiva, als Göttin des Tanzes (Tamil, Indien):

Chinesische Damen (Nordchina, Tang Dynastie, 7. Jh.):

Chinesischer Buddha (Liao Dynastie ca. 11. Jh.):

Chinesische Tanzmaske:

Tibetanischer Hayagriva (hinduistische Gottheit, die Wissen und Weisheit schenkt):

Großes Jadegefäß (ca. 30cm im Durchmesser):

Die krasse runde Bibliothek von Monsieur Émile Guimet:

Es gab noch eine Sonderausstellung über die Werke des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai (1760-1849) zu sehen, der neben wunderschönen Landschaftsbildern auch einige schreckliche Fratzen gemalt hat:

Das war Tag 3.

Paris – Tag 2

Heute stand der Montmartre mit seinem Rotlichtviertel Künstlerviertel und die Sacré-CÅ“ur auf dem Programm. Frau B. brachte dem berühmten Etablissement irgendwie nicht die gebührende Ehrfurcht entgegen:

Dann haben wir uns gleich durch die ganzen afrikanischen Straßenverkäufer hoch zur Kirche gekämpft:

Hier, wie überall in Paris gab es Massen von Touristen, die für jede (auch noch so einfältige) Abwechslung dankbar waren. Hier gucken sie gebannt einem alten Mann zu, der irgendwelche Stofftiere herstellt:

Hinter der Kirche ist ein Platz, auf dem lauter „Künstler“ ihr Zeug aufgebaut haben und versuchen mit dem Verkauf ihrer Werke und mit Portraitzeichnungen von Touristen ihr Geld zu verdienen:

Die Geschäfte scheinen wohl nicht so gut zu gehen. Zumindest sind die Leute nicht sehr freundlich und nachdem Frau B. beim fotografieren von einem besonders grantigen Künstler vertrieben wurde, war die Stimmung auf dem Nullpunkt…:

Danach haben wir noch den Eifelturm besucht. Frau B. liess sich jedoch nur wiederwillig zu einem Bild mit dem „hässlichen Ding“ überreden:

Der nächste Tag konnte nur besser werden und es ging mit der Metro zurück:

Paris – Tag 1

Frau B. meinte, es sei an der Zeit einmal Paris zu besuchen und so machten wir uns auf den Weg dort hin.

Wir wohnten im 13. Arrondisement, dem Quartier asiatique (asiatisches Viertel) in einer Nebenstraße der Rue Tolbiac mit guter Verkehrsanbindung.
Blick aus dem Fenster:

Am Abend unserer Ankunft hatte es zwar geregnet, aber am nächsten Tag war das Wetter wieder sehr gut. Wir starteten also unser Touri-Progamm am Arc de Triomphe:

Von dort aus liefen wir wie die Schafe in einer Herde den Champs-Élysées hinunter. Der Weg ist ziemlich mit Restaurant-Terrassen zugepflastert, in denen hungrige Touristen am Fließband abgefertigt wurden – zu stolzen Preisen, wie sich es sich für Frankreich und ganz besonders für Paris gehört. Hier ein Showkochen – das Fernsehen war sogar auch da:

Frau B. mit Sonnenbrille:

Hier ein „Making of“ des Sonnenbrillen-Bildes (damit keiner sagt, ich ginge nicht mit der Zeit…):

Ein typischer Wallace-Brunnen, wie sie überall in Paris zu finden sind. Das Wasser ist übrigens trinkbar, was wohl die meisten Touristen nicht wissen:

Den Jardin des Tuileries muss man nicht unbedingt besuchen, aber da er auf dem Weg lag, haben wir ihn für eine Pause genutzt:

Die Fontaine des Mers auf dem Place de La Concorde:

Schöne Wolken am Himmel:

Das Musée du Louvre stand uns auch noch bevor – aber nicht an diesem Tag:

Auf der Pont des Arts in Richtung der Ile de la Cité:

Jetzt noch die Cathédrale Notre Dame abhaken, denn der Wetterbericht hatte nicht viel Sonnenschein für die nächsten Tage gemeldet:

An der Seine entlang ging es zurück zu unserem Quartier:

Der erste Tag war schon ziemlich anstrengend und wir würden versuchen es die nächsten Tage etwas weniger zu laufen.

Spaziergang am Rhein

Letzten Sonntag haben wir das schöne Wetter für einen Spaziergang am Geisenheimer Rheinufer genutzt.

Frau B. auf der Suche nach Wollhandkrabben (eine beliebte Spezialität in China):

In den Schrebergärten gibt es immer etwas zu entdecken. Das sieht aus, wie die kleinste Wassermelone der Welt:

In den Zaun gewachsen:

Schöner gelber Kürbis:

Allee:

Meine Lieblings-Strausswirtschaft im Kapellengarten. Man sitzt zwischen Reben und blühendem Oleander:

Es ist zu heiss!!!

Gestern war ich ziemlich gut vorbereitet, um die Hitze zu überstehen:

Das hier hilft immer

Heute Nachmittag war ich kurz in Rüdesheim und habe zufällig einige Weinmajestäten getroffen. Sie haben auch brav für ein Foto Aufstellung genommen:
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Auf dem Rüdesheimer Weinfest war ich auch noch einmal kurz. Aber es war zu heiss, um den Wein zu genießen und so bin ich nach einer Weinschorle wieder gegangen:

Chat Sauvage

Gestern Nachmittag bin ich auf dem Rückweg von einer kleinen Rad-Tour am Weingut Chat Sauvage vorbei gefahren (das ist Französisch und bedeutet auf Deutsch so viel wie „teures Gesöff“ ). Dieses Weingut wurde 2009 von einem Hamburger Geschäftsmann gebaut, weil dieser unbedingt Pinot Noir im Rheingau produzieren wollte.

Dabei ist dieses Vorhaben weder originell noch einmalig – denn im Rheingau wird schon seit fast 900 Jahren Spätburgunder (Pinot Noir) angebaut. Und mit der Idee diesen Wein in hoher Qualität anzubauen ist der Hamburger auch weder der erste noch der einzige. Das Weingut August Kesseler in Assmanshausen produziert seit 1924 erstklassige Spätburgunder Weine und rangiert seit 20 Jahren mit seinen Gewächsen im absoluten Spitzenbereich.

Eigentlich wollte ich nur sagen, dass mir dieses Weingut etwas suspekt ist. Aber egal, mit dem Rad kann man ruhig einmal dran vorbei fahren und die Erdaufschüttung bewundern, die sie einfach zu einer Fläche planiert haben, nachdem der Keller ausgehoben war. Man kennt das ja, wenn man baut und irgendwann das Geld einfach nicht mehr reicht…

Auf dem planierten Aushub stand doch glatt ein Weinprobierstand und ein Schild gab darüber Auskunft, dass es sich um den „Johannisberger Weinprobierstand“ handelt. Das erstaunte mich doch etwas, denn „DEN“ Johannisberger Weinprobierstand gab es bis in die 1980er Jahre im Ortskern von Johannisberg. Und jetzt auf einmal 30 Jahre später steht er auf einem Erdhügel mitten in der Walachhei Gemarkung? Ich war schon dran vorbei gefahren, musste dann aber doch umkehren, um mir das genauer anzuschauen und das Angebot zu prüfen.

Was mir zuerst auffiel war, dass sich um den Erdhügel-Weinstand viele Familien mit Kindern versammelt hatten und ein reges Treiben herrschte. „Gut“ dachte ich, das scheint ja ein familienfreundliches Angebot zu sein. Nach dem Studium der Preisliste war mir allerdings nicht ganz klar, weshalb diese jungen Leute gerade hier her gehen. Es gab Rosé und Weisswein für 4 Euro und Spätburgunder für 5 Euro. Keine Missverständnisse: das ist nicht der Preis pro Flasche, sondern pro Glas! Offenbar sind die kinderreichen Familien heutzutage ziemlich wohlhabend…
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(auf das Bild klicken für Großansicht)

hideErstaunlich fand ich, dass es überhaupt Weisswein gab. Und noch erstaunlicher, dass es ein Lorcher Pfaffenwies war. Wein dieser vorzüglichen Lage habe ich früher immer bei der Lorcher Winzergenossenschaft für 5 Euro gekauft (pro Flasche, nicht pro Glas). Offenbar hat der Hamburger Pinot-Noir-Freund den klammen Nebenerwerbswinzern dort ein paar Weinberge abgefuggert und macht da jetzt einen Hype draus. Naja, so gehn die Gäng…

Wie auch immer – ich trank einen 2009er Rheingauer Pinot Noir. Ein vorzüglicher aromatischer, duftender und runder Wein, an dem man überhaupt nichts aussetzen konnte und der tatsächlich sein Geld wert war. Respekt!

Trotzdem ist das Weingut suspekt – wer bin ich denn, dass ich mich von nur einem guten Glas Wein von meinen gefestigten Vorurteilen abbringen lasse?