Frau B. wollte wieder einmal eine Kun-Oper sehen und so sind wir nach Köln gefahren, um uns den ersten Teil von der Oper „Palast ewiger Jugend“ anzusehen. Eine Beschreibung dazu findet ihr am Ende dieses Beitrages.
Zu erst musste natürlich der Kölner Dom besichtigt werden:
Immer wieder atemberaubend, die Größe dieses Bauwerks:
Schöne Fenster:
An diesem Wochenende gab es diverse Schreine zu sehen, die sonst in der Schatzkammer lagern. Natürlich alles aus Gold und Silber:
Dann ging es bei herrlichem Wetter am am Rheinufer entlang:
Der alte Hafen am Schokoladenmuseum:
Coole Häuser am Rheinauhafen (alter Zollhafen):
Sehr moderne Architektur:
Nur ein paar Meter weiter stehen noch schöne alte Backstein-Gebäude:
Traditionelle Trinkhalle als Kontrast:
Kirchen gibt es in Köln wirklich an jeder Ecke:
Abends in der Oper. Das Bühnenbild war sehr schön und wertete die ganze Vorstellung noch einmal auf:
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Lady Yang Guifei und der verliebte Kaiser Ming Huang:
4711 neben der Oper:
Bechstein-Flügel, auch neben der Oper. Nicht billig die Teile:
Am nächsten Tag waren wir im Ostasiatischen Museum. Es gab eine Sonderausstellung zu Japanischer Malerei. Dort haben wir Lady Yang Guifei aus der gestrigen Oper wieder getroffen. Die Geschichte dieser Konkubine und dem Kaiser Ming Huang, der seine Amtsgeschäfte vor Lauter Liebe zu ihr vernachlässigte, sind häufige Motive auf Rollbildern und Stellschirmen:
Interessant waren auch die unzähligen chinesischen Weingefäße, die aus dem 13. – 11. Jh. v. Chr. stammen. Die Chinesen hatten damals offenbar eine sehr hoch entwickelte Weinkultur, die später jedoch ganz verloren ging:
Danach sind wir durch den Grüngürtel zurück in die Altstadt gelaufen. Was für eine schöne Allee:
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Hier gibt es sogar noch alte, nett bemalte Notrufsäulen zu entdecken:
Überhaupt wird hier in Köln alles schön dekoriert:
Gegen Abend ging es dann mit dem Zug zurück in den Rheingau (aber nicht mit dem alten Ding):
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Die Kun-Oper
Zu Beginn der Qing-Dynastie schrieb der Autor und Dramaturg Hong Sheng (1645 – 1704) die berühmte Liebesgeschichte über den Tang-Kaiser Xuanzong und seine Konkubine Yang Guifei nieder.
Diese spielt vor dem Hintergrund der An Lushan Rebellion von 756 bis 763, welche den Untergang der Tang-Dynastie einleitete. Inmitten des Aufstandes fnden sich Liebe, Tod, Intrigen und eine für immer veränderte Nation – Politik wird gegen Leidenschaft ausgespielt.
Mit lebhafter Fantasie führt der Autor sein Publikum durch Himmel, Erde und Hölle, in denen sich Menschen, Geister und Fabelwesen ein rasantes Wechselspiel liefern. Leben und Tod existieren dabei nebeneinander, denn die wahre Liebe der beiden Hauptfguren vermag es, alle Grenzen zu überwinden.
Die Kun-Oper, eine der ältesten Bühnenkunstformen der Welt, steht für ein kunstvolles Zusammenspiel von exquisiter klassischchinesischer Sprache, fießenden Tönen, graziöser Körpersprache und meisterhafter Kampfkunst. Der Fluss von Dichtung und Malerei, vereint mit Gesang, Tanz und Schauspielkunst, ergibt eine einzigartige literarische, dramaturgische und musikalische Verschmelzung – zum Leben erweckt und in Szene gesetzt durch die Begabung und Interpretationskraft der einzelnen Akteure. Die Kun-Oper hatte großen Einfuss auf verschiedene chinesische Theaterformen wie die berühmte Pekingoper zum Ende der Qing-Dynastie (1644 – 1911). Um 1930 verschwand die Kunstform beinahe ganz, wurde in den folgenden Jahren jedoch von einigen Intellektuellen wiederbelebt. Die Kun-Oper trat im Mai 2001 in die unesco-Liste der Meisterwerke traditioneller Weltkultur des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ein.